Der Artikel beschäftigt sich mit medialen Optimierungsvorstellungen in Bezug auf individuelle Selbstentwürfe. In Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Thematisierungen von Optimierung geht es hier darum, Optimierung als einen breit gefächerten Verbesserungsdiskurs zu begreifen. Dieser wird aus wechselnden Fortschrittsvorstellungen abgeleitet. Ergebnis der Analyse ist, dass aktuelle Deutungsmuster die Notwendigkeit einer Erhöhung der Selbstbestimmung in einer sinnentleerten kapitalistischen Welt thematisieren. Dazu wird zwar weiterhin mit ökonomisch rationaler Verwertungslogik argumentiert, allerdings wird die Argumentation von gegenteiligen Vorstellungen angeleitet. Sie zielen auf Akzeptanz der Unverfügbarkeiten des Lebens und des Nichtplanbaren und können als Ausdruck der Akzeptanz einer Fortschrittskrise gedeutet werden, in der ein Verzicht auf soziale Aufstiegsansprüche notwendig wird.