Dieser Artikel beschäftigt sich mit theoretischen Ansätzen und empirischen Befunden zu den Interdependenzen zwischen Partnerschaft und Familiendynamik einerseits und räumlicher Mobilität und dem Wohnverlauf andererseits. Räumliche Mobilität schließt dabei Wohnungswechsel und Pendelmobilität ein. Wir betrachten drei Partnerschaftstypen, living apart together, nichteheliches und eheliches Zusammenleben sowie die Übergänge zwischen diesen Lebensformen; ebenfalls beziehen wir die Trennung von Partnerschaften sowie den Tod eines Partners mit ein. Schließlich befassen wir uns mit der Geburt von Kindern und ihren Folgen für Mobilitätsentscheidungen und Wohnsituation. Bei der räumlichen Mobilität unterscheiden wir Distanz und Richtung. Im Hinblick auf den Wohnverlauf richten wir unser Augenmerk vor allem auf Veränderungen des Eigentümerstatus und der Wohnqualität (z. B. die Wohnungsgröße). In Übereinstimmung mit einer theoretischen Perspektive, die räumliche Mobilität als Anpassungsprozess ansieht, stellen wir fest, dass räumliche Mobilität ein Mittel für Individuen und Haushalte ist, ihre Wohnsituation und ihren Wohnort an die Erfordernisse einer sich verändernden Haushaltsgröße und -struktur sowie an die Erfordernisse des Arbeitsmarktes anzupassen. Gleichzeitig ist räumliche Mobilität aber mehr als ein bloßer Anpassungsprozess von Individuen und Haushalten: Sie ist auch eine Determinante von Veränderungen im Lebenslauf.