Multimorbide, ältere Dialysepatienten vertragen Hämodialysebehandlungen oft schlechter als jüngere. Typische Komplikationen sind intradialytische Hypotonie, Krämpfe, Vorhofflimmern und Abgeschlagenheit nach der Dialyse, die zu einem beschleunigten Verlust der Selbständigkeit in dieser Patientengruppe führen. Ätiologisch spielt eine verminderte Toleranzbreite gegenüber intradialytischen Schwankungen des Intravasalvolumens eine bedeutende Rolle. Diese ist bedingt durch eine Einschränkung physiologischer hämodynamischer Anpassungsmechanismen in Kombination mit einer urämischen und/oder diabetischen autonomen Neuropathie. Die daraus resultierenden relevanten Einschränkungen der Organperfusion in Darm, Leber, Nieren, Herz und Hirn tragen direkt zur Entstehung von Inflammation, Malnutrition, Herzinsuffizienz, Gebrechlichkeit, Depression und Demenz bei. Um diese fatalen Komplikationen bei älteren Dialysepatienten zu vermeiden, muss die Hämodialyseverordnung in zahlreichen Facetten an die Empfindlichkeit der multimorbiden älteren Patienten individuell angepasst werden.