Fibrate wirken auf die bei Typ-2-Diabetes (T2DM) typische Dyslipidämie besonders gut. Im Gegensatz zu der die Leitlinienempfehlungen begründenden Evidenz für Statine, die nahezu ausschließlich die LDL-Cholesterin-Werte (LDL: „low density lipoprotein“) senken, ist die bisherige RCT-Outcomeevidenz (RCT: randomisierte kontrollierte Studie) für Fibrate jedoch gering. Da höhere Triglyzeridspiegel bei T2DM-Patienten auch unter Statinbehandlung weiter mit einer Erhöhung des kardiovaskulären Risikos verbunden sind, stellt sich die Frage eines evtl. doch vorhandenen, nur nicht adäquat geprüften Zusatznutzens der Fibrate bei diabetischer Dyslipidämie. So fand sich in Subgruppenanalysen bereits konsistent eine signifikante positive Outcomeevidenz für Fibrate bei denjenigen Patienten, deren Triglyzeridwerte über 200 mg/dl lagen. Für die Bewertung der praktischen Relevanz von unter Fenofibrat beobachteten Verbesserungen nichtkardiovaskulärer Endpunkte, nämlich Retinopathie und Minoramputationen, sind weitere Studien erforderlich. Zu zukünftigen Entwicklungen gehört ein neuartiger selektiver PPARα-Aktivator (PPAR: peroxisomenproliferatoraktivierter Rezeptor), Pemafibrat (K-877). Die diesbezüglichen Ergebnisse in der Outcomestudie PROMINENT („pemafibrate to reduce cardiovascular outcomes by reducing triglycerides in patients with diabetes“) werden weitere Antworten zur Relevanz von Fibraten geben.