Pflaumen- und Apfelbäume gehören in Süd-Ost-Europa zu den am weitest verbreiteten Obstbäumen. Das Hauptanliegen dieser Arbeit ist es, die räumliche Verteilung von Wurzeln in mittel und grob texturierten Böden zu beschreiben, um die Bewirtschaftung von Obstplantagen zu optimieren. Im gemäßigten Klima auf mittel und grob texturierten Böden wurden die Pflaumensorte ’Stanley‘, veredelt auf der mittelstark wachsenden Unterlage Saint Julian A, und die Apfelsorte ’Topaz‘, veredelt auf der schwachwachsenden Unterlage M9, untersucht. Zur Bestimmung der Durchwurzelungsintensität wurden Profilwände aufgegraben. Die Mehrzahl an Wurzeln wurde nahe am Baum festgestellt und die Wurzeln nahmen nicht den ganzen Bodenraum zwischen den Reihen ein. Vorherrschend bei beiden Arten waren die Feinwurzeln. Die Durchwurzelungsintensität war in den Reihen höher als zwischen den Reihen. Wenn der Lichteinfall auf die Laubwand ausreichend ist, könnten somit die Abstände zwischen und innerhalb der Reihen reduziert werden, um eine größere Pflanzdichte zu erreichen. Bei einer umfassenden Bewässerungsstrategie wird eine Bodentiefe von 0,8 m für die Wasserversorgung als ausreichend angesehen, bei einer Defizitbewässerung wird eine Bodentiefe von 0,4 bis 0,6 m empfohlen. Wasser und Dünger sollten nur auf der Bodenfläche ausgebracht werden, unter der sich die meiste Bewurzelung befindet. Wenn eine bessere Kontrolle der Wurzelaktivität gewünscht ist, kann ein Wurzelschnitt in 0,5–0,8 m Entfernung vom Baumstamm durchgeführt werden. Die Ergebnisse können ebenso auf Regionen und Länder mit vergleichbaren Bodenstrukturen und Klimabedingungen übertragen werden.