Mögliche Effekte von Offshore-Windparks auf Seevögel: Eine erste Studie an Basstölpeln in der südlichen Nordsee
Um mögliche Effekte von Offshore-Windparks auf Seevögel zu untersuchen, wurde die räumliche Verteilung von Basstölpeln in der südlichen Nordsee analysiert. Dafür wurden Zähldaten von standardisierten Erfassungen vom Schiff und vom Flugzeug aus sowie Telemetriedaten besenderter, Küken-fütternder Altvögel der Brutkolonie auf Helgoland herangezogen. Die Nahrungsflüge der besenderten Basstölpel dauerten 0,4–53,5 h mit einer zurückgelegten Gesamtdistanz pro Flug von 4,7–937,9 km und einer maximalen Reichweite von 2,0–320,8 km. Die Basstölpel zeigten größtenteils eine Meidung der Offshore-Windparks nördlich von Helgoland. Dieses Meidungsverhalten deutet an, dass Basstölpel zwar nahezu nicht mit den Rotorblättern der Windkraftanlagen kollidieren, aber durch die Offshore-Windparks einen Großteil ihres Nahrungshabitats verlieren. Die Studie zeigte ebenfalls, dass sich GPS-Telemetrie gut dazu eignet, mögliche Windparkeffekte auf Vögel und auch mögliche Gewöhnungsprozesse der Tiere individuenbasiert zu untersuchen.