Hintergrund
Eine andrologische Abklärung ist sinnvoll, wenn trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs nach 12 Monaten keine Schwangerschaft eingetreten ist. Eine andrologische Diagnostik vor Ablauf der 12 Monate kann notwendig werden, wenn die Partnerin über 35 Jahre alt ist oder Faktoren beim Mann vorliegen, die auf eine eingeschränkte Fertilität hindeuten. Die Ursachen für eine ungewollte Kinderlosigkeit liegen zu etwa gleichen Teilen bei Mann und Frau.
Fragestellung
Der Beginn einer andrologischen Abklärung ist die Erhebung der Anamnese. Erste Angaben dazu können bereits abgefragt werden, wenn sich die Partnerin zur Beratung an ihren behandelnden Gynäkologen wendet. Der Gynäkologe sollte daher Kenntnisse zu relevanten Aspekten der andrologischen Krankenvorgeschichte haben und mit den wesentlichen Fragen vertraut sein, die er selbst stellen kann.
Material und Methoden
Berücksichtigung von Empfehlungen aus Leitlinien und der Weltgesundheitsorganisation.
Ergebnisse
Die andrologische Anamnese umfasst Fragen zur allgemeinen Krankenvorgeschichte, zu Sexualstörungen, spezifischen andrologischen Aspekten, Medikamenteneinnahme, Lebensführung und Berufsleben.
Schlussfolgerungen
Gynäkologen haben eine Lotsenfunktion für das Paar und tragen dazu bei, dass sich die Männer frühzeitig und gleichzeitig mit ihren Partnerinnen einer Abklärung unterziehen.