Hintergrund
Fortgeschrittene Knie-/kniegelenknahe Infekte oder chronische Endoprotheseninfektionen, vielfach begleitet von erheblichen lokalen Weichteilaffektionen, bedürfen einer multidisziplinären Behandlung. Nach mehreren Endoprothesenwechseln bestehen oft ausgedehnte Knochensubstanzdefekte, die i.d.R. mit Affektionen des Streckapparats einhergehen.
Therapie
Als Salvage-Prozeduren für einen (Teil-)Funktionserhalt erfolgen radikale Débridementschritte, gefolgt von aufwendigen Weichteil- und Bandrekonstruktionen sowie Reimplantationen von Sonderprothesen. Arthrodesen erlauben einen Extremitätenerhalt unter Inkaufnahme einer aufgehobenen Kniegelenkfunktion. In seltenen Fällen ist eine Amputation Therapie der Wahl. Diese schwerwiegenden Folgezustände und Dauerschäden führen sowohl zu physischen, psychischen und sozioökonomischen Problematiken bei den Betroffenen als auch zu hohen Aufwendungen bei den Unfallversicherungsträgern/Kostenträgern mit der Notwendigkeit einer lebenslangen Nachbehandlung.