Die konservative Therapie der tiefen Bein-/Beckenvenenthrombose (TVT) führt zu einer Defektheilung, die bei langstreckigem Verschluss und Beteiligung der Beckenetage mit einem hohen Risiko für die Entwicklung eines postthrombotischen Syndroms behaftet ist. Solche Folgeschäden an den tiefen Venen können nur dann vermieden werden, wenn es gelingt, die verschlossenen Venen frühzeitig zu rekanalisieren und die Funktion des Klappenapparates wieder herzustellen. Diese Zielsetzung verfolgt die rekanalisierende Therapie der TVT mit chirurgischen, fibrinolytischen und interventionellen Methoden. Allerdings ist der potenzielle Vorteil rekanalisierender Verfahren gegenüber der Standardbehandlung mit Antikoagulation bislang nicht innerhalb methodisch überzeugender Vergleichsstudien abgesichert worden. Daher muss die Indikation zur rekanalisierenden Therapie streng und nach einer sorgfältigen Risiko-Nutzen-Analyse gestellt werden.