Der Bedarf an Breitband IP Line-of-sight(LOS)-Kommunikationsverbindungen ist stetig steigend. Besonders von Interesse sind in diesem Kontext bidirektionale Verbindungen, welche eine IP-basierte Datenübertragung von Flugzeugen zu Basisstationen am Boden ermöglichen. Eine wichtige Anforderung, durch die nicht einheitliche Frequenzvergabe in Europa ist Frequenzagilität. Daher unterstützt das von JOANNEUM RESEARCH DIGITAL entwickelte LOS-System den relevanten Frequenzbereich von 2 GHz bis 6 GHz. Das verwendete TDD(Time Division Duplex)-Zugriffsverfahren hat den Vorteil, dass nur eine Frequenz für Vorwärtskanal (Flugzeug zum Boden) und Retourkanal verwendet wird. Weiters kann die Bandbreite zwischen Vorwärts und Retourkanal per Konfiguration festgelegt werden. Die maximale Datenrate beträgt 8 Mbit/s. Für die Implementation wurde eine SDR-Lösung gewählt, die neben hoher Flexibilität auch effizientes Entwickeln und Testen von Algorithmen ermöglicht. Eine kosteneffiziente Anpassung an unterschiedliche Kundenanforderungen ist ebenfalls möglich.
Der Artikel ist folgendermaßen strukturiert: In Absch. 1 wird ein Überblick des Line-of-sight-Systems gegeben. Die Diskussion der System-Designparameter wird in Absch. 2 geführt. Abschnitte 3 und 4 beschreiben die Signalverarbeitungsalgorithmen und das HF-Front-End. Messergebnisse des Signalverlaufs von einem Testflug mit der DA42 werden abschließend in Absch. 5 präsentiert.