Hintergrund
Ein Nebenniereninfarkt ist eine seltene Komplikation bei Antiphospholipidsyndrom (APS).
Zielsetzung
Ziel der vorliegenden Studie ist die Untersuchung von MRT(Magnetresonanztomographie)-Befunden der Nebennieren in einer Gruppe von APS-Patienten.
Material und Methoden
In dieser Querschnittsstudie wurden die von 20 Patienten mit primären oder sekundären APS mit denen von 20 SLE(systemischer Lupus erythematosus)-Patienten ohne Antiphospholipidantikörper (aPL) verglichen. Durchgeführt wurden abdominelle MRTs mit Darstellung der Nebennieren.
Ergebnisse
Von allen Patienten waren 80% Frauen mit einem Durchschnittsalter 32,45 ± 9,93 Jahre, die mittlere Krankheitsdauer lag bei 46,65 ± 58,71 Monaten. In den MRTs wurden bei 35 % der APS-Patienten Anomalien detektiert, im SLE-Kontrollkollektiv dagegen bei keinem. Eine Vergrößerung der Nebenniere bestand bei allen Patienten (35 %), ein kapsuläres Enhancement (Infarkt bzw. hämorrhagischer Infarkt) bei 5, vermehrtes Stranding im periadrenalen Fettgewebe (entzündlicher Prozess) bei 4 und erhöhte T1W- und T2W-Signalwerte (Blutung) bei 3 Patienten. Von den Patienten mit adrenaler Beteiligung wiesen 71,4 % eine Triple-aPL-Positivität auf, von den Patienten mit unauffälligen Nebennierenbefunden dagegen nur 23,1% (p = 0,04).
Schlussfolgerungen
Nebennierenanomalien wurden magnetresonanztomographisch bei 35 % der APS-Patienten nachgewiesen, was die Notwendigkeit einer stärkeren Fokussierung auf das entsprechende Management verdeutlicht. Hinsichtlich des Patientenmanagements ist dieser nicht unerhebliche Prozentsatz zu bedenken.