Urologische Malignome sind relativ häufig und nehmen mit zunehmendem Lebensalter zu. Der demografische Wandel führt dazu, dass bei immer mehr Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen urogenitale Tumoren koinzident sind oder unter antirheumatischer Therapie auftreten. Die Basistherapie rheumatischer Erkrankungen muss in dieses Fällen individuell sorgfältig abgewogen werden, obwohl die begrenzte Evidenz für die meisten Situationen gegen eine massive Risikoerhöhung durch konventionelle und/oder biologische Basistherapeutika spricht. Paraneoplastische Phänomene auch im Bewegungsapparat können durch urogenitale Malignome ausgelöst werden. Mit den sich abzeichnenden Umwälzungen der medikamentösen Tumortherapie durch die Immunonkologie ergeben sich darüber hinaus neue Herausforderungen für die interdisziplinäre Kooperation von Uroonkologen und Rheumatologen. In dieser Übersichtsarbeit werden unter Berücksichtigung der aktuellen deutschen und europäischen Leitlinien die Diagnostik, Standardbehandlung und Nachsorge urologischer Malignome skizziert. Wir beschreiben Kernaspekte, die von Urologen und Rheumatologen beachtet werden sollten. Durch persönliche Absprache, regelmäßigen Erfahrungsaustausch und Einbeziehung von Rheumatologen in interdisziplinäre Tumorboards sollte zukünftig eine bessere Behandlung unserer gemeinsamen Patienten möglich werden.