Hintergrund
Die medizinischen Möglichkeiten der Kinderwunschbehandlung verfeinern sich stetig, und die Formen der Familiengründung haben sich zunehmend pluralisiert. Die Forschung beschäftigt sich seit längerer Zeit mit den verschiedenen psychologischen Aspekten von künstlicher Befruchtung, Leihmutterschaft und Single-Eltern, doch es gibt bisher insgesamt nur wenige Ergebnisse zu diesen Themen im Kontext des Internets.
Ziel der Arbeit
Zur Systematisierung des Themenfelds werden die verschiedenen Optionen zur Familiengründung mithilfe des Internets dargestellt und deren Relevanz für die psychotherapeutische Praxis verdeutlicht.
Material und Methoden
Anhand einer Literatur- und Internetrecherche sowie klinischen Fallberichten werden Forschungsergebnisse und Beispiele aus der psychotherapeutischen Praxis narrativ aufgearbeitet.
Ergebnisse
Das Internet kann bei einem Kinderwunsch eine unterstützende, aber auch entscheidende Rolle einnehmen. In Onlineforen kann gegenseitige Hilfe und Unterstützung bei einem Kinderwunsch gefunden werden, aber es können auch Samen- bzw. Eizellspenden und das Co-Parenting online über Kontaktwebseiten angebahnt werden. Die Vorteile sind der direkte Kontakt zu den Spendern sowie ein Austausch mit Gleichgesinnten ohne Kritik an der gewählten Lebensform. Die Nachteile sind die teilweise fehlenden medizinischen Kontrollen der Spender. Die im Internet verfügbaren Optionen im Kontext Kinderwunsch sind daher auch von Relevanz für die Psychotherapie, da zunehmend mehr Patienten mit entsprechenden Erfahrungen oder Fragen in die psychotherapeutische Praxis kommen.