Hintergrund
Für die defektorientierte Versorgung primärer und sekundärer Azetabulumdefekte steht eine Vielzahl an Operationsverfahren und Implantatsystemen zur Verfügung. Durch die verschiedenen Ausführungen des Revisio-Pfannensystems kann bei defektorientierter Indikationsstellung eine suffiziente Primärstabilität unter Rekonstruktion des Drehzentrums erreicht werden.
Material und Methoden
In einer konsekutiven Studie wurden 92 Hüftpfannenwechsel mit dem Kranialsockel-System, dem nahezu baugleichen Vorgängermodell des Revisio-Systems, nachuntersucht. Das durchschnittliche Follow-up lag bei 58,2 Monaten. Die Einteilung der knöchernen Defekte erfolgte nach der D’Antonio-Klassifikation. Es wurden 39 Hüften als Defekttyp Grad II, 38 als Defektgrad III und 15 als Defekttyp IV beschrieben. Das Implantatüberleben mit dem Endpunkt erneuter Pfannenwechsel lag bei 94,6 %, das Gesamtüberleben mit dem Endpunkt Revision aus jeglichem Grund bei 89,1 %. Klinisch stieg der Harris-Hip-Score (HHS) von präoperativ durchschnittlich 41,1 ± 17,1 Punkte auf 62,3 ± 21,8 Punkte postoperativ. Die Visuelle Analogskala (VAS) ergab eine Reduktion des Schmerzzustands von durchschnittlich 6,9 präoperativ auf 3,8 postoperativ.
Ergebnis
Das Revisio-Pfannensystem stellt ein vielversprechendes System zur defektorientierten zementfreien Versorgung von Azetabulumdefekten im Rahmen der Wechselendoprothetik dar. Die erzielten Ergebnisse zeigen ein gutes klinisches Outcome im mittelfristigen Verlauf.