HER2-zielgerichtete Therapien haben die Behandlung und Prognose des HER2-positiven Mammakarzinoms revolutioniert. HER2 ist bei 15–20 % der Mammakarzinompatientinnen überexprimiert und war ursprünglich mit einer schlechteren Prognose assoziiert. HER2 gehört zur Familie der HER-Rezeptoren, die eine wichtige Rolle bei Zellwachstum und -differenzierung spielen. HER2-zielgerichtete Therapien sind direkt gegen den HER2-Rezeptor gerichtet. Neben dem monoklonalen Antikörper Trastuzumab stehen inzwischen weitere HER2-zielgerichtete Therapien zur Verfügung, wie Lapatinib, Pertuzumab oder TDM-1. Trotz der deutlichen Prognoseverbesserung des HER2-positiven Mammakarzinoms durch Trastuzumab, sowohl in der metastasierten als auch in der adjuvanten Situation, werden De-novo- und erworbene Resistenzen gegenüber Trastuzumab beobachtet. Durch die Kombination zweier HER2-zielgerichteter Substanzen und deren synergistische Wirkungen wegen unterschiedlicher Angriffspunkte am HER2-Rezeptor kann eine weitere Verbesserung der Wirksamkeit der Anti-HER2-Therapie erreicht werden. Die AGO empfiehlt derzeit bereits als Erstlinientherapie des HER2-positiven metastasierten Mammakarzinoms eine Chemotherapie mit Docetaxel in Kombination mit Trastuzumab und Pertuzumab (++).Studien untersuchen aktuell verschiedene Kombinationen der dualen HER2-Blockade in unterschiedlichen Situationen.