Aus dem Fitness- und Lifestylebereich dringen die tragbaren Sensoren – die sog. „wearables“ – zunehmend in die medizinische Versorgungs- und Studienlandschaft. Unterschiedliche Funktionsstörungen im Bereich der neurologischen Erkrankungen eignen sich dabei trefflich, um mithilfe von Wearables patientenzentrierte Parameter und Informationen zu erheben, die zur Prävention, Prädiktion, Diagnostik- und Therapieunterstützung genutzt werden können. Für eine Anwendung im medizinischen Kontext sind jedoch Besonderheiten zu beachten, die in dem vorliegenden Übersichtsartikel beleuchtet werden. Für den anwendenden Arzt ist es bei Studien bzw. in der individuellen Versorgung der Patienten wichtig, die Technologie hinter den Wearables besser zu verstehen, die technischen und klinischen Validierungsanforderungen zu erkennen und die unterschiedlichen Nutzungsszenarien zu identifizieren. Nur so kann die hohe Erwartung an einen Sensor, der bessere Parameter aus dem häuslichen Alltag der Patienten erfassen kann, erfüllt werden. Anhand relevanter neurologischer Funktionsstörungen wird dieser Transfer vom Diagnostiklabor in den Versorgungsalltag der Ärzte und das echte Leben der Patienten erläutert. Während z. B. die Schlafdiagnostik bereits sehr weit entwickelt ist, da die Testumgebung – das Bett – sehr gut definiert ist, befindet sich die Wearable-basierte Diagnostik bei anderen komplexen Körperfunktionen noch in den Anfangsstadien der Forschung und Entwicklung.