Hintergrund
Die Lunge ist das zweithäufigste Metastasierungsorgan bei Patienten mit einem kolorektalen Karzinom (CRC). Die lymphonodale Metastasierung des CRC stellt einen Prognosefaktor für das Überleben dar.
Fragestellung
In der vorliegenden Studie wurde untersucht, welchen Einfluss die lymphonodale Metastasierung des CRC auf die Lungenmetastasierung, insbesondere die thorakale Lymphknotenmetastasierung besitzt.
Material und Methoden
Retrospektive Analyse von 88 Patienten (n = 56 männlich) mit kurativer Resektion von Lungenmetastasen bei CRC. Primärer Endpunkt: Einfluss des Lymphknotenstatus des CRC auf Lungenmetastasen, sekundäre Endpunkte krankheitsfreies Überleben/Gesamtüberleben. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS.
Ergebnisse
Bei 48 Patienten bestand ein positiver Lymphknotenstatus des CRC, bei 9 Patienten ein N+-Status der Lungenmetastasierung. Der Lymphknotenstatus des CRC beeinflusste signifikant das Auftreten synchroner Metastasen (p = 0,03), das krankheitsfreie Intervall bis zur Ausbildung metachroner Lungenmetastasen (p = 0,012) und das Gesamtüberleben der Patienten mit einem CRC (p = 0,048). Die 5‑JÜR für CRC-Patienten mit Lungenmetastasen betrug nach pulmonaler Metastasektomie 48,7 %. Der thorakale Lymphknotenbefall beeinflusste das Überleben ebenfalls signifikant (p = 0,001).
Schlussfolgerung
Die Suche nach Lungenmetastasen sollte in das Staging und das Follow-up aller Patienten mit CRC einbezogen werden, insbesondere bei einem positiven Lymphknotenstatus des CRC.