Hintergrund
Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (gLQ) hat sich als Maß für das gesundheitliche Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen zunehmend etabliert. Das Ziel dieser Studie ist die Beschreibung der aktuellen gLQ bei 11- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen in Deutschland unter Berücksichtigung von häufigen chronischen Erkrankungen (Asthma bronchiale, Neurodermitis, Adipositas, ADHS) und von psychischen Auffälligkeiten.
Methoden
Für die Analysen wurden die Angaben von insgesamt 6599 Heranwachsenden (51,9 % Mädchen; 48,1 % Jungen) aus KiGGS Welle 2 (2014–2017) ausgewertet. Der mehrdimensionale KIDSCREEN-27 diente der Darstellung der gLQ. Die untersuchten chronischen Erkrankungen und die psychischen Auffälligkeiten wurden durch verschiedene Indikatoren abgebildet.
Ergebnisse
Unterschiede in der gLQ ergaben sich in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht. Bei älteren Mädchen war die gLQ in allen Dimensionen niedriger als bei jüngeren Mädchen. Bei Jungen sind die altersbezogenen Unterschiede geringer. Die gLQ von Heranwachsenden mit chronischen Erkrankungen und psychischen Auffälligkeiten war niedriger als in der jeweils gesunden Vergleichsgruppe. Unterschiede zeigten sich auch im Vergleich der untersuchten Krankheiten und gesundheitlichen Belastungen. Insbesondere für Kinder und Jugendliche mit Adipositas und psychischen Auffälligkeiten ergab sich eine niedrigere gLQ.
Diskussion
Die Unterscheidung verschiedener Dimensionen der gLQ ermöglicht die differenzierte Abbildung von Alters- sowie Geschlechtseffekten und erlaubt eine detaillierte Einschätzung der Auswirkungen von chronischen Erkrankungen und psychischen Auffälligkeiten. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der gLQ als Indikator des subjektiven Gesundheitszustands bei Kindern und Jugendlichen.