Zielsetzung
Langzeiteffekt der stadienadaptierten Strahlenfeldverkleinerung bei kurativer Radiotherapie (RT) in einer großen Kohorte von Patienten mit gastralem Marginalzonenlymphom (gMZL).
Patienten und Methoden
Prospektive Analyse der Papierakten von 290 Patienten mit gMZL im Stadium IE–IIE, behandelt in 78 radiotherapeutischen Institutionen in Deutschland von 1992–2013. Stadienadaptierte Strahlenfeldreduktion vom „extended field“ (EF) zum „involved field“ (IF) im Verlauf der drei konsekutiven prospektiven Studien der Deutschen Studiengruppe Gastrointestinale Lymphome (DSGL). Behandlungsergebnisse wurden zwischen den drei Studienkohorten verglichen.
Ergebnisse
Gesamtkollektiv mit medianem Alter von 60 Jahren; Geschlechterverhältnis m:w = 1,1:1 und Stadienverhältnis I:II = 2,1:1. Medianes Follow-up insgesamt 6,4 Jahre: 13,0 Jahre in der ersten gastrointestinalen Studie (GIT 1992), 8,2 Jahre in der zweiten (GIT 1996) und 4,7 Jahre in der dritten Studie (DSGL 01/2003). Die stadienadaptierte Strahlenfeldverkleinerung zusammen mit der technischen Weiterentwicklung führte zu reduzierten relativen Häufigkeiten der akuten/chronischen Nebenwirkungen und ist bislang begleitet von einer niedrigeren Rezidivrate. Das Konzept der dritten Studie mit der kleinsten Feldausdehnung (IF im Stadium I, lokoregionales EF im Stadium II) erreichte die besten Überlebensraten nach einem Follow-up von 5 Jahren (Gesamtüberleben 92,7%, ereignisfreies Überleben 89,5% und lymphomspezifisches Überleben 100,0%). Lymphomrezidive wurden bei 10 Patienten beobachtet. Die kumulative Inzidenz der krankheitsspezifischen Todesrate bei den nachbeobachteten Patienten betrug 1,7%. Das primäre Krankheitsstadium war assoziiert mit dem lymphomspezifischen Überleben.
Schlussfolgerung
Die stadienadaptierte Feldverkleinerung zum IF bei gMZL resultiert in günstigen Nebenwirkungen, lokaler Kontrolle und Überlebensraten. Diese Ergebnisse bekräftigen die weitere Deeskalation der modernen RT von gMZL.