Hintergrund
Membran-Hsp70 (mHsp70) ist ein Biomarker für aggressive Tumoren, der als tumorspezifische Erkennungsstruktur für Hsp70-Peptid-(TKD-)/IL-2-aktivierte NK-Zellen dient. Radiochemotherapie (RCT), Hsp70-spezifische NK-Zellen und PD1-Inhibition wurden kombiniert, um die Effizienz tumorspezifischer Immuneffektorzellen in einem Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC zu steigern.
Patient
Nach simultaner RCT (64,8 Gy) und 4‑maliger Behandlung mit ex vivo TKD-/IL-2-aktivierten, autologen NK-Zellen wurde der Patient mit inoperablem NSCLC (cT4, cN3, cM0, Stadium IIIb) mit dem PD-1-Antikörper Nivolumab als Zweitlinientherapie behandelt. Blutproben für die Immuntypisierung wurden während des gesamten Therapieverlaufs gewonnen.
Ergebnisse
Der adoptive Transfer von ex vivo TKD-/IL-2-aktivierten NK-Zellen nach RCT kombiniert mit einer PD-1-Blockade war gut verträglich und führte zu einem signifikant verlängerten Gesamtüberleben. Nach Therapie waren keine vitalen Tumorzellen, aber eine massive Infiltration von NK- und T‑Zellen im fibrotischen Tumorgewebe nachweisbar. Im letzten CT, 33 Monate nach Diagnosestellung, waren weder Tumorprogress noch Fernmetastasen nachweisbar. Das Tumoransprechen war mit einem signifikanten Anstieg von CD3−/NKG2D+/CD94+-NK-Zellen, erhöhten CD8+/CD4+-T-Zell und CD3−/CD56bright/CD3−/CD56dim-NK-Zellverhältnissen und mit signifikant reduzierten Zahlen an regulatorischen T‑Zellen im peripheren Blut assoziiert.
Schlussfolgerung
Eine Kombinationstherapie bestehend aus RCT, Hsp70-aktivierten NK-Zellen und PD-1-Inhibition ist gut verträglich, induziert antitumorale Immunantworten und führt zu einem signifikant verlängerten Gesamtüberleben in einem Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC. Weitere randomisierte Studien sind notwendig, um den Wert dieser Kombinationstherapie zu bestätigen.