Hintergrund
Die Epicondylitis humeri ist eine der häufigsten degenerativen Erkrankungen. Die Prävalenz liegt bei etwa 1,7 %. Eine etablierte Therapieoption stellt die Strahlentherapie dar. Viele der publizierten Kollektive wurden mittels Orthovolttherapie behandelt oder an Telekobaltgeräten bestrahlt. Zahlreiche strahlentherapeutische Institutionen therapieren die Epicondylitis humeri mittlerweile mit Linearbeschleunigern. Es wird diskutiert, ob die Therapie am Linearbeschleuniger genauso effektiv ist wie die Orthovolttherapie. Ziel dieser Arbeit war die strukturierte Auswertung der Bestrahlung mittels Linearbeschleuniger bei Epicondylitis humeri.
Material und Methode
Ausgewertet wurden Patienten aus zwei strahlentherapeutischen Institutionen. Es konnten 138 bestrahlte Ellenbogen analysiert werden. Die Schmerzintensität wurde mithilfe der numerischen Rating-Skala (NRS) quantifiziert und vor Bestrahlungsbeginn, direkt nach Radiatio sowie über einen Follow-up-Zeitraum von 24 Monate nach Bestrahlung erfasst. Ein Anteil von 48,4 % der Patienten war männlich, 51,6 % waren weiblich. Das mediane Alter betrug 49 Jahre. 81,0 % der Patienten litten an einer radialen Epikondylitis, bei 16,7 % wurde eine mediale Epikondylitis behandelt. Bei 65,4 % der Patienten wurde der dominante Arm bestrahlt.
Ergebnisse
Es zeigte sich für das Gesamtkollektiv eine signifikante Schmerzreduktion. Die mediane Schmerzintensität auf der NRS war 7 vor der Bestrahlung, 4 nach 6 Wochen und 0 nach 12 und 24 Monaten. Ein Anteil von 64,6 % der Patienten waren 12 Monate nach Bestrahlung schmerzfrei oder nahezu schmerzfrei (NRS 0 oder 1). Alle Subgruppen, sowohl mit Epicondylitis humeri radialis als auch mit Epicondylitis humeri ulnaris, hatten eine signifikante Schmerzreduktion.
Schlussfolgerung
Die Bestrahlung mit Linearbeschleuniger ist bei Epicondylitis humeri eine effektive und sichere Therapie. Alle analysierten Patientengruppen profitierten für mindestens 24 Monate von der Therapie.