Hintergrund
Im Fall eines innerklinischen Herzstillstands (IHCA) sind die Gesamtüberlebensraten niedrig und die Daten zur Verwendung von öffentlich zugänglichen automatischen externen Defibrillatoren (AED) im Fall eines IHCA weiter kontrovers. Das Ziel unserer Studie war es, die Charakteristika von Patienten mit IHCA und die Durchführbarkeit von öffentlichen zugänglichen AED-Anwendungen zur Wiederbelebung außerhalb der Intensivstation in einem Universitätsklinikum zu evaluieren.
Methoden
In einen Zeitraum von 21 Monaten wurden alle IHCA analysiert und die AED-Anwendung (unterschieden in adäquate und inadäquate AED-Anwendung), das Erreichen eines Kreislaufs (ROSC) und das 24 h-Überleben evaluiert.
Ergebnisse
Während des Untersuchungszeitraums traten 59 IHCA auf. AED wurde in 28 Fällen (47,5 %) eingesetzt. Der AED wurde jedoch nur in 42,8 % der gesamten AED-Fälle angemessen eingesetzt. Die AED-Anwendung war nicht mit einer erhöhten Überlebensrate (12,9 vs. 10,7 %, p = 0,8) im Vergleich zur Nicht-AED-Anwendung verbunden. Eine adäquate AED-Anwendung war im Vergleich zu einer inadäquaten AED-Anwendung mit einer höheren Überlebensrate verbunden (25 vs. 0 %, p = 0,034). Eine adäquate AED-Anwendung wurde häufiger zwischen 07.30 Uhr und 13.30 Uhr und in Abteilungen der inneren Medizin beobachtet. Die inadäquate AED-Anwendung war gehäuft mit einer Zeit von >3 min zwischen Notruf und AED-Anwendung assoziiert.
Schlussfolgerung
AED wurden in weniger als 50 % der IHCA angewendet. Außerdem war die Verwendung von AED in der Mehrzahl der Fälle inadäquat. Da allerdings eine adäquate AED-Anwendung mit einem verbesserten Überleben verbunden ist, sollten AED in Krankenhausbereichen mit Patienten mit einem hohen Risiko für einen schockbaren Rhythmus vorgehalten werden. Kriterien, die diese Bereiche charakterisieren und damit die Wahrscheinlichkeit einer adäquaten AED-Nutzung erhöhen, müssen durch weitere Untersuchungen evaluiert werden.