Hintergrund
Der akute Myokardinfarkt ist die hauptsächliche Ursache für die globale und die Krankenhausmortalität bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Assoziation zwischen den beteiligten Koronararterien und der Krankenhausmortalität bei Patienten mit akutem ST-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI) zu untersuchen, bei denen eine primäre perkutane Koronarintervention (pPCI) durchgeführt wurde.
Methoden
Die Krankenhausmortalität zwischen 2013 und 2017 wurde bei STEMI-Patienten mit Zustand nach pPCI an der kardiologischen Abteilung der Asklepios Harzklinik Goslar, die keine mechanischen Unterstützungssysteme (MCS) zur Verfügung hat, erfasst.
Ergebnisse
Es wurden n = 312 Patienten in die Studie eingeschlossen, mit einem mittleren Alter von 67,1 ± 13,4 Jahren, davon waren n = 211 (68 %) Männer. Krankenhausmortalität wurde bei n = 31 Patienten (10 %) dokumentiert. Die Krankenhausmortalität war mit den folgenden Faktoren assoziiert: präklinische kardiopulmonale Reanimation (CPR; n = 39; 12,5 %), steigendes Alter, niedriger systolischer Blutdruckwert, Killip-Klasse > 1, 3‑Gefäß-Erkrankungen (jeweils p < 0,0001), weibliches Geschlecht und Lokalisation der behandelten Zielläsion des linken Hauptstamms (LMCA; p = 0,0083) und des Ramus circumflexus (RCX; p = 0,0141).
Schlussfolgerungen
Die vorliegenden monozentrischen Daten zeigen, dass STEMI-Patienten mit Zielläsion im LMCA und im RCX eine erhöhte Krankenhausmortalität aufweisen. Dieses Ergebnis könnte einen neuen substanziellen Risikofaktor für die STEMI-bezogene Krankenhausmortalität darstellen. Zunehmendes Alter und weibliches Geschlecht könnten als voneinander abhängige Risikofaktoren für die Mortalität bei STEMI-Patienten interpretiert werden. Darüber hinaus deuten diese Daten auf die wichtige Rolle der Verfügbarkeit und Verwendung der MCS für reanimierte STEMI-Patienten in pPCI-Zentren hin.