Hintergrund
Neu aufgetretenes Vorhofflimmern („new-onset atrial fibrillation“, NOAF), eine häufige Komplikation des akuten ST-Strecken-Hebungs-Infarkts (STEMI), geht mit einer schlechten Prognose einher. Verschiedene klinische und Laborparameter sollen mit NOAF bei STEMI-Patienten in Zusammenhang stehen. Ziel der vorliegenden Studie war es, den prädiktiven Wert der Werte für BNP („B-type natriuretic peptide“) für das Auftreten von NOAF und die Langzeitprognose bei STEMI-Patienten nach primärer perkutaner Koronarintervention (pPCI) zu untersuchen.
Patienten und Methoden
Retrospektiv wurden 1928 Patienten mit STEMI und nach pPCI in die Studie aufgenommen. Nach Anwendung der Ausschlusskriterien verblieben letztlich 1057 Patienten in der Studienpopulation. Dabei wurden in der gesamten Studienpopulation und einer entsprechend ausgewählten Gruppe Patienten mit NOAF im Vergleich zu Patienten ohne NOAF betrachtet.
Ergebnisse
Die Patienten mit NOAF wiesen einen signifikant höheren durchschnittlichen Plasma-BNP-Wert auf (161 pg/ml, Spannbreite: 72,3–432) als Patienten ohne NOAF in der Studienpopulation (70,7 pg/ml, Spannbreite: 70–129; p < 0,001) und in der gematchten Gruppe (104,6 pg/ml, Spannbreite: 47,2–234,5; p = 0,014). Darüber hinaus stellte sich der Plasma-BNP-Wert als ein unabhängiger Prädiktor des Auftretens von NOAF (Odds Ratio, OR: 1,003; 95%-Konfidenzintervall, 95%-KI: 1,000–1,005; p = 0,034) und der Mortalität während der Langzeitnachbeobachtung heraus (OR: 1,004; 95%-KI: 1,002–1,006; p < 0,001).
Schlussfolgerung
In der vorliegenden Studie wurde festgestellt, dass ein hoher Plasma-BNP-Wert in signifikanter Weise mit dem Auftreten von NOAF bei STEMI-Patienten in Zusammenhang steht und sich als unabhängiger Prädiktor des Auftretens von NOAF und der Gesamtmortalität während der Langzeitnachbeobachtung, unabhängig von Risikofaktoren für NOAF, herausstellte.