Hintergrund
Eine Myokardfibrose geht bei dilatativer Kardiomyopathie („dilated cardiomyopathy“, DCM) mit einem ungünstigen Verlauf einher. Dabei stellt die kardiale Magnetresonanztomographie mit verzögerter Kontrastverstärkung („delayed contrast enhanced cardiac magnetic resonance“, DE-CMR) derzeit den Goldstandard zur nichtinvasiven Beurteilung der myokardialen Vernarbung dar. Jedoch kann bei einer beträchtlichen Anzahl Patienten aus verschiedenen Gründen keine DE-CMR-Untersuchung durchgeführt werden. Ziel der Autoren war es, die diagnostische Genauigkeit der kardialen Computertomographie (CCT) bei der Beurteilung des Vorliegens einer verzögerten Kontrastverstärkung („delayed contrast enhancement“, DCE) bei Patienten mit DCM im Vergleich zur CMR zu ermitteln.
Methoden
Prospektiv wurden 17 konsekutive Patienten mit DCM in die Studie aufgenommen, die initial wegen einer kurz zuvor manifest gewordenen Herzinsuffizienz aufgrund linksventrikulärer systolischer Dysfunktion unklarer Genese an die Klinik der Autoren überwiesen worden waren. Bei allen Teilnehmern wurden die CCT und die DE-CMR innerhalb einer Woche durchgeführt.
Ergebnisse
CCT und DE-CMR wiesen eine befriedigende Übereinstimmung in der Erkennung der DCE auf (Übereinstimmung in 82 % der Fälle, kappa: 0,56) bei einer Sensitivität von 50 %, einer Spezifität von 100 % und einem positiven prädiktiven Wert von 100 %.
Schlussfolgerung
Die CCT stellt möglicherweise eine nützliche Methode zur Erkennung der DCE bei Patienten mit DCM dar. Daher könnte die CCT als Alternativverfahren zur DE-CMR in Betracht gezogen werden, um das Vorliegen und das Ausmaß einer Myokardfibrose bei Patienten zu beurteilen, die sich nicht für eine DE-CMR-Untersuchung eignen.