PCSK9 („proprotein convertase subtilisin/kexin type 9“) hat einen zentralen Stellenwert in der Regulation des LDL („low-density lipoprotein“)-Rezeptors. Die Entdeckung einer PCSK9-kodierenden Mutation in Familien mit familiärer Hypercholesterinämie, die später als „Gain-of-function“-Mutation bezeichnet wurde, war der Beginn von Forschung, die zur Entwicklung monoklonaler Antikörper gegen PCSK9 führte. Die starke LDL-Cholesterin-senkende Wirkung und die vorläufige Evidenz für einen Nutzen in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen lassen erwarten, dass besondere Patientengruppen besser behandelbar werden können. Hierzu gehören Formen konventionell therapierefraktärer Hypercholesterinämie wie bei Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie und/oder Statinintoleranz. Inwieweit sich die Erwartungen der Wirksamkeit erfüllen, wird auch von laufenden Studien mit klinischen Endpunkten wie FOURIER, ODYSSEY OUTCOMES und SPIRE-1/-2, mit insgesamt über 70.000 Personen abhängen. Die Studien werden zahlreiche Gesichtspunkte zu Nutzen und Limitationen einer PCSK9-Inhibitor-Therapie liefern und auch die Umsetzungsmöglichkeiten in Gesundheitssystemen beeinflussen.