Hintergrund und Ziel
Die beste Methode des primären Wundverschlusses nach Exzision eines Sinus pilonidalis scheinen Verfahren zu bieten, die seitlich der Mittellinie ansetzen. Der primäre Wundverschluss mit einem Limberg-Lappen wurde mit sekundärer Wundheilung verglichen.
Patienten und Methodik
Zwischen Januar 2006 und Juli 2012 wurden 102 Patienten, die ihre Einwilligung nach Aufklärung gegeben hatten (Durchschnittsalter 28 Jahre, Männer 81 %) und sich der Exzision eines Sinus pilonidalis in drei Krankenhäusern in der Schweiz unterzogen, randomisiert entweder der Gruppe L (Limberg-Lappen, n = 51) oder der Gruppe E (nur Exzision, n = 51) zugeteilt. Der primäre Endpunkt der Studie war die Dauer der Arbeitsunfähigkeit. Nachkontrollen erfolgten nach 3 Wochen und nach 1 Jahr postoperativ (95 % Follow-up).
Ergebnisse
Die Patientencharakteristika waren in beiden Gruppen ähnlich. Die mediane (Range) Operationsdauer betrug 60 (30–80) min in Gruppe L vs. 30 (10–75) min in Gruppe E (p < 0,001). Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der folgende Parameter: postoperative Schmerzen und Analgetikaeinnahme, Schmerzen, Prozentsatz der an den Arbeitsplatz zurückgekehrten Patienten und Gesamtzufriedenheit 3 Wochen nach der Operation sowie Gesamtdauer der Arbeitsunfähigkeit und Gesamtzufriedenheit bei der Nachkontrolle nach einen Jahr. Die Komplikationsrate betrug 49 % in Gruppe L vs. 12 % in Gruppe E (p < 0,001). Die Komplikationen in Gruppe L waren Serom (6 %), Wunddehiszenz (45 %), Hautnekrose (10 %), Hämatom (6 %), Infektion (4 %) und Rezidiv (13 %). Die Komplikationen in Gruppe E waren Rezidiv (6 %) und Wundheilungsstörung (6 %).
Schlussfolgerung
Nach Exzision eines Sinus pilonidalis ergab sich für den primären Wundverschluss mit einem Limberg-Lappen kein Vorteil gegenüber der sekundären Wundheilung. Diese Schlussfolgerung wurde hauptsächlich aufgrund der relativ hohen Komplikationsrate bei primärem Wundverschluss mit einem Limberg-Lappen gezogen.