Grundlagen: 7 Jahre nach der ersten erfolgreichen endoskopischen Adrenalektomie ist dieses Operationsverfahren bereits zum neuen „Goldstandard” geworden, wenn der Tumor nicht größer als 6 cm und/oder kein Malignitätsverdacht besteht.
Methodik: Anhand einer Literaturübersicht (berücksichtigt wurden nur Zentren mit mindestens 20 Patienten) und anhand einer Zwischenauswertung von 47 eigenen Patienten wird eine Wertung dieser neuen Operationstechnik versucht.
Ergebnisse: Analog zum konventionellen, offenen Verfahren entwickelten sich verschiedene endoskopische Operationszugänge: transperitoneal (in Rückenlage oder Seitenlage) wurden 786, retroperitoneoskopisch (in Seiten- oder Bauchlage) 223 Patienten behandelt. Die Konversionsrate betrug unabhängig vom Zugang rund 5%. Die häufigsten Gründe für ein Umsteigen waren laparoskopisch nicht stillbare Blutungen sowie ein mangelnder Operationsfortschritt. Bei 3 der eigenen 47 Patienten (6,4%) mußte die Operation offen beendet werden (Blutung 2, Tumoradhäsion 1). In 39,2% bildete ein Conn-Adenom die Indikation zur minimal invasiven Adrenalektomie, gefolgt von Phäochromozytomen (18,8%), hormoninaktiven Adenomen (17,6%) und Cushing-Syndrom (15,5%).
Schlußfolgerungen: Eine sorgfältige präoperative Abklärung und Vorbereitung des Patienten in einem Zentrum mit viel Erfahrung in der konventionellen, offenen Technik sowie einer Operationsfrequenz von zumindest 20 Patienten pro Jahr sind Garant für hervorragende Ergebnisse der endoskopischen Adrenalektomie. Die Wahl des Zugangs hat in der Hand des Erfahrenen keinen Einfluß auf die Konversionsrate.