Beim Prostatakarzinom ist zur Einschätzung des Therapieerfolgs hinsichtlich der rezidivfreien Zeit die Gruppierung in Niedrig-, Intermediär- und Hochrisikokarzinome sinnvoll. Die Trias PSA ≥10, Gleason-Score ≥7 und die klinische Tumorkategorie cT3 (extrakapsuläres Tumorwachstum) sind bei der Einteilung hilfreich und einfach.
Das Phänomen des posttherapeutischen biochemischen Rezidivs könnte eine Folge der zzt. noch zu ungenauen Bildgebung in der Erkennung von Lymphknoten- oder Knochenmetastasen sein, sodass bereits zum Diagnosezeitpunkt eine Metastasierung nicht erkannt und eine lokale Therapie eingeleitet wird. Andererseits sind Karzinome der Hochrisikogruppe durch biologische Tumoreigenschaften gekennzeichnet, die auch sekundär zu einer fortschreitenden Erkrankung führen. Hierbei ist eine risikoadaptierte Therapie von immenser Wichtigkeit. In der Strahlentherapie spielt die applizierte Strahlendosis eine wichtige Rolle. Das Auftreten des biochemischen Lokalrezidivs korreliert mit den Risikofaktoren und der Strahlendosis. Vor diesem Hintergrund kann bei einem selektionierten Patientengut eine initiale 3D-konformale perkutane Strahlentherapie und HDR-Brachytherapie einen Vorteil bringen.
Erste eigene Erfahrungen zeigen, dass die HDR-Brachytherapie in Kombination mit der Teletherapie beim Risikoprostatakarzinom eine nebenwirkungsarme Therapieform ist. Bezüglich der PSA-rezidivfreien Zeit, der Lebensqualität, Miktion und erektiler Funktion zeigt die Untersuchung bei den ersten 42 Patienten erfolgversprechende Ergebnisse.