Ziel der Untersuchung war es, die Amintitrationsmethode mit Arylmethanol-Indikatoren im aprotischen Solvens zur Bestimmung der Säurestärke und Säurestärkeverteilung von porösem Siliciumdioxid einzusetzen. Zur Standardisierung des Verfahrens wurde der Einfluß zahlreicher Parameter wie Vorbehandlung des Festkörpers, Art und Wassergehalt des aprotischen Lösungsmittels, Art und Konzentration des zur Titration eingesetzten Amins, Porengröße des Festkörpers und Dauer der Gleichgewichtseinstellung untersucht und die Methode bezüglich ihrer Reproduzierbarkeit, sowie auf ihren Gültigkeitsbereich und ihre Aussagekraft hin überprüft. Dieselben Festkörperproben wurden unter den gleichen Vorbehandlungsbedingungen durch Infrarotspektroskopie im Bereich von 2000 – 4000 cm−1 sowie durch heterogenen Isotopenaustausch mit HTO charakterisiert. Die Ergebnisse zeigen, daß die Amintitrationsmethode mit Arylmethanolen als Indikatoren eine relative und überaus empfindliche Methode darstellt, um die Säurestärke und Säurestärkeverteilung von porösem Siliciumdioxid zu ermitteln. Unter bestimmten Annahmen lassen sich ihre Aussagen mit denen der Infrarotspektroskopie und des heterogenen Isotopenaustausches mit HTO korrelieren.