Ziel unserer Untersuchung war es, die Prävalenz von Osteopenie/Osteoporose bei männlichen HIV/AIDS Patienten zu erheben und den Einfluss von antiretroviraler Behandlung (ART), HIV und anderen Risikofaktoren auf die Reduktion der Knochenmineraldichte zu erfassen. Alle bekannten slowenischen HIV-infizierten ART-naiven und ART-behandelten Männer (länger als 12 Monate infiziert bzw. behandelt) wurden eingeladen, an dieser horizontalen Studie teilzunehmen. Es wurden Alter, BMI, Taille-Hüfte-Quotient, Familienanamnese bezüglich Hüftfrakturen, Dauer der Infektion, Dauer der ART, Nikotinund Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Viruslast, und CD4+ Zellen erhoben. Die Knochendichte wurde mittels DXA gemessen. Insgesamt wurden 96 Patienten erfasst (von 133, die die Einschlusskriterien erfüllten). Diese wurden in drei Gruppen geteilt: Gruppe A (n = 24): ART-naiv; Gruppe B1 (n = 37): mit mit ART ohne Proteaseinhibitor (PI) behandelt; Gruppe B2 (n = 35): mit ART mit PI behandelte Patienten. Die Prävalenz der Osteopenie/Osteoporose lag bei 57 (59%), wobei 45 (47%) eine Osteopenie und 12 (12%) eine Osteoporose hatten. In der Gruppe A wurde eine signifikant erniedrigte Knochendichte beobachtet (p = 0,02). Die multiple logistische Regressionsanalyse zeigte, dass ART ein unabhängig negativer Prädiktor für eine reduzierte Knochendichte war (p = 0,037; OR = 0,29, 95% CI 0,09–0,93). Vitamin-D3-Mangel wurde in 79 (82%) der Patienten entdeckt. Die in dieser Studie untersuchten Patienten repräsentieren 72% aller männlichen mit HIV infizierten slowenischen Patienten, dies ist der höchste bisher jemals publizierte Anteil. Die Prävalenz einer reduzierten Knochendichte war deutlich höher als bei nicht HIV-infizierten slowenischen Männern der gleichen Altersgruppe. Es gab keine Abhängigkeit der reduzierten Knochendichte von jeglicher Form von ART. Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Fehlen einer ART einen unabhängigen Risikofaktor für Osteopenie/Osteoporose darstellt. Gezieltes Screening und frühe Behandlung stellen unseres Erachtens eine sinnvolle Strategie zur Vorbeugung einer reduzierten Knochendichte bei HIV-infizierten Männern dar. Die Korrektur von Vitamin-D3-Spiegeln könnte eine zusätzliche wichtige Komponente darstellen.