Hintergrund
Die linksventrikuläre (LV-)Torsion ist ein empfindlicher Indikator der Myokardkontraktilität und der Herzstruktur und ist vor Kurzem auch als empfindlicher Indikator der Herzleistung identifiziert worden. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkungen einer isolierten Mitralstenose auf die LV-Torsion zu untersuchen.
Methoden
In die Studie aufgenommen wurden 19 Patienten mit isolierter Mitralstenose und 19 diesen in Alter und Geschlecht entsprechende gesunde Personen. Sämtliche Patienten wiesen einen normalen Sinusrhythmus auf. Bei allen Studienteilnehmern wurde eine 2-dimensionale Echokardiographie durchgeführt. Mit der Speckle-Tracking-Echokardiographie wurden die basale und apikale LV-Rotation sowie die LV-Torsion bestimmt.
Ergebnisse
In beiden Gruppen waren die demographischen Kennzeichen sowie grundlegende Echokardiographieparameter wie LV-Ejektionsfraktion, LV-Wanddicke und LV-Massenindex ähnlich. Der Grad der LV-Torsion (11,3 ± 4,7; 15,4 ± 4,9°; p=0,014) und der basalen LV-Rotation (− 3,7 ± 1,9; − 6,5 ± 2,1°; p< 0,001) waren in der Gruppe mit Mitralstenose signifikant vermindert. Es bestand eine mäßige positive Korrelation zwischen dem Mitralklappenbereich und der LV-Torsion (r=0,531; p=0,019).
Schlussfolgerung
In dieser Studie wurde eine signifikante Verminderung der LV-Torsion und der basalen LV-Rotation bei Patienten mit Mitralklappenstenose nachgewiesen. Möglicherweise sind strukturelle und anatomische Veränderungen, die im Verlauf der Progression der Mitralstenose auftreten, für diese eingeschränkte Beweglichkeit ursächlich.