Mehr Menschen denn je wohnen in Städten, weltweit ist deren Wachstum festzustellen. Das heißt, Bauen findet überwiegend im Kontext von bestehenden Bauten statt. Schätzungen zufolge sind 60–80 % der Bauaufgaben im Bestand angesiedelt. Im gleichen Umfang stellt sich das Problem, wie in vorhandener Umgebung zu bauen ist – zunächst einmal ohne Ansehen ihres baulichen Wertes. Die pragmatische Aufgabe ist, aus der Summe von Vorhandenem und Neuem ein gestalterisch befriedigendes Ergebnis zu erhalten. Erst mit der Bedeutung des Bestandes als Denkmal stellt sich die Aufgabe der angemessenen Ergänzung. Bevor es den Begriff des Denkmals gab, war der Umgang mit ihm unbefangen und orientierte sich lediglich an der Aufgabe.