Ziel: Untersuchung und Vergleich der Inzidenz und des Schweregrades des Auftretens von Fettnekrosen, Fibrosierung und Brustschmerz nach brusterhaltender Operation und akzelerierter Teilbrustbestrahlung (Gruppe A), externer Ganzbrustbestrahlung (Gruppe B) sowie externer Ganzbrustbestrahlung mit interstitiellem Brachytherapie-Boost (Gruppe C) bei Frauen mit einem Mammakarzinom.
Patienten und Methodik: Die Auswertung umfasst 85 Patientinnen, die zwischen 02/2000 und 03/2002 brusterhaltend therapiert wurden. Davon erhielten 30 Patientinnen eine externe Ganzbrustbestrahlung, 33 Patientinnen eine Teilbrustbestrahlung und 22 Patientinnen eine kombinierte externe und interstitielle Bestrahlung. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 35,5, 35,0 und 37,5 Monate. Der Endpunkt Fettnekrose wurde mittels Mammographien evaluiert, die Endpunkte Fibrosierung und Brustschmerz wurden klinisch mit den LENT-SOMA-Scores klassifiziert.
Ergebnisse: Bei 15,3% aller Patientinnen wurden Fettnekrosen gefunden, in den Gruppen A, B und C bei 15,2%, 20,0% and 9,0% der Fälle. Das fettnekrosenfreie 3-Jahres-Überleben betrug 83%, 76% und 95% (Unterschied nicht signifikant). Die mittlere Zeit bis zum Auftreten der Fettnekrosen betrug 25,6, 26,2 und 26,0 Monate. Fibrosierung wurde bei 27,3%, 63,3% und 77,3% der Fälle (p < 0,001) getastet, Brustschmerz wurde von 9,0%, 33,4% und 18,1% (p < 0,05) der Patientinnen angegeben.
Schlussfolgerung: Asymptomatische Fettnekrosen wurden nach brusterhaltender Operation nach externer sowie interstitieller adjuvanter Brustbestrahlung gefunden. Die Hypothese, dass eine Teilbrustbestrahlung mit interstitieller Brachytherapie zu höheren Raten von Fettnekrosen, Fibrosierung und Brustschmerz führt, wird durch die Ergebnisse der vorliegenden Studie nicht gestützt.