Transsexualität ist ein biopsychosozialer Prozess, der den Betroffenen dazu bringt, sich subjektiv dem anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen. Das eigene körperliche Geschlecht wird dabei zwar objektiv wahrgenommen, aber als fremd erlebt. Transsexuelle Menschen streben wegen dieser Gewissheit den Wechsel in die innerlich vorgegebene Geschlechtsidentität an. Dies ist mit dem psychosozialen Rollenwechsel und in den meisten Fällen mit einer hormonellen sowie chirurgischen Umwandlung des Körpers zum gewünschten Geschlecht verbunden. Psychotherapie mit Transsexuellen gilt allgemein als schwierig und unbefriedigend. Dieser Beitrag hat zum Ziel, dieses Vorurteil aufzuheben und zur Psychotherapie mit Transsexuellen zu ermutigen. Dazu werden alle für eine Psychotherapie notwenigen Informationen gegeben. Die psychotherapeutische Begleitung transsexueller Menschen ist für den Psychotherapeuten eine eindrückliche Erfahrung, bei der Grundfragen der menschlichen Existenz berührt werden.