Ziel des vorgestellten Projektes ist die Entwicklung und Erprobung von Methoden für ein Langzeitmonitoring möglicher Auswirkungen des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen (GVP) auf Pflanzengesellschaften. Der Anbau von Raps (Brassica napus) wurde als Beispielscenario ausgewählt. Raps ist ein Kreuzblütler, der durch eine überdurchschnittliche Ausbreitungsfähigkeit charakterisiert ist und innerhalb der heimischen Flora Kreuzungspartner besitzt.
Auf einem 5700 ha großen Areal, in dem sich intensiv bewirtschaftete Äcker in unmittelbarer Nähe zu geschützten Biotopen befinden, wird der Ist-Zustand der Gemeinschaft der Kreuzblütler vor einem möglichen Inverkehrbringen** von GVP beschrieben. Hierfür wird die Artenzusammensetzung und Populationsdichte der Kreuzblütler flächendeckend dokumentiert. Weiterhin wird im Untersuchungsgebiet flächendeckend untersucht, ob die Genkonstrukte von gentechnisch verändertem Raps in Kreuzblütlern auftreten. Dafür werden Proben von ausgesuchten Kreuzblütlern hinsichtlich gentechnischer Veränderungen analysiert. Auch Rapspollen aus Rapshonig und aus Pollenfängern wird molekulargenetisch untersucht. Die molekulargenetischen Analysen werden mit der ‘sondengestützten PCR-Technik’ durchgeführt.
Ein sehr intensives Monitoring wird innerhalb des Untersuchungsgebietes in zwei Biotoptypen, einer Auenwiese und zwei Halbtrockenrasen, entwickelt und erprobt. Es werden pflanzensoziologische Aufnahmen erhoben, molekulargenetische Analysen durchgeführt, Bodenparameter erhoben und die Daten mit multivariater Statistik miteinander in Beziehung gebracht.