Auszug
Die Entwicklung neuer Technologien zur besseren Erstellung einer Krankheitsdiagnose war für den Fortschritt der Medizin unerlässlich. Heute sind z. B. Stethoskop, Blutdruckmessgerät, Mikroskop oder Röntgengerät aus der medizinischen Praxis nicht mehr wegzudenken. Moderne medizinische Diagnosemethoden wie die Computerresonanztomographie basieren auf hochgradig komplizierten Technologien. Im Vergleich dazu steckt die computergestützte Diagnostik der klinischen Psychologie noch in den Kinderschuhen. Dies liegt natürlich auch daran, dass sich die klinisch-psychologische Arbeit vor allem mit Störungen im Erleben und Verhalten beschäftigt, welche einer apparativen Diagnosestellung nicht so leicht zugänglich sind wie etwa Bluthochdruck oder ein Knochenbruch. Nichtsdestotrotz haben sich in den letzten Jahren einige Forschungsgruppen intensiv mit der Möglichkeit einer Verbesserung der klinisch-psychologischen Diagnostik durch den Einsatz neuer Technologien beschäftigt. Da die sprachliche Kommunikation ein zentraler Mechanismus klinisch-psychologischer Arbeit ist, und Computer sehr effizient sind in der Speicherung, im Abruf, in der Weiterleitung und in der Verarbeitung sprachlicher Textinformation, haben sich einige interessante Möglichkeiten der Integration von Computern in die diagnostische Praxis ergeben.