Die Leitlinie der europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) behandelt die Diagnosestellung und Therapie der peripheren arteriellen Erkrankungen („peripheral artery diseases“, PAD) auf dem Boden einer Atherosklerose. Erkrankungen der Aorta wurden ausgeschlossen. Die Leitlinie richtet sich an alle, die mit der Behandlung von Patienten mit PAD befasst sind und versucht eine Handlungshilfe im praktischen und klinischen Alltag zu geben. Die Leitlinie stützt sich auf die allgemein anerkannten Kriterien der Bewertung von Studien und Konsensusempfehlungen in Bezug auf die Klassifizierung und Graduierung der Evidenz.
Neben der Prävention werden Möglichkeiten der medikamentösen Therapie, aber auch der interventionellen und chirurgischen Behandlungsmaßnahmen für die verschiedenen Gefäßgebiete abgehandelt. Zahlreiche methodische und diagnostische Hinweise sind im Internet des European Heart Journal hinterlegt.
In übersichtlichen Tabellen finden sich, differenziert für die verschiedenen Gefäßgebiete, die entsprechenden Empfehlungen. Besonders hilfreich sind die letzten Abschnitte, die sich mit dem Problem der Manifestation der Erkrankung in mehreren Gefäßabschnitten beschäftigen. So werden die Fragen der Screeninguntersuchungen in Bezug auf Erkrankungen der Karotis bei bevorstehenden Bypassoperationen, aber auch die Frage der notwendigen Revaskularisationsstrategien dargestellt. Dies bezieht sich auch auf die Frage von Nierenarterienstenosen bei Patienten, die einer Koronarangiographie zugeführt werden, sowie die Präsenz einer peripheren arteriellen Verschlusserkrankung (PAVK) bei bevorstehenden Bypassoperationen oder nichtchirurgischen Eingriffen. Wichtig erscheinen auch die zum Schluss aufgeführten Lücken in dieser Leitlinie, die sich in den Ausführungen ergeben, weil entsprechende Studien enger gefasste Empfehlungen nicht erlauben.