Fragestellung und Hintergrund: Die von Buess in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte transanale endoskopische Mikrochirurgie erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Bisher gibt es noch keine größere Studie zum Vergleich der Effektivität der transanalen endoskopischen Mikrochirurgie und der traditionellen transanalen Exzision.
Patienten und Methodik: Zwischen 1990 und 2005 unterzogen sich 171 Patienten wegen rektaler Neoplasien einer traditionellen transanalen Exzision (n = 89) oder einem transanalen endoskopischen mikrochirurgischen Eingriff (n = 82). Die Krankenakten wurden ausgewertet, um Art der Operation, Resektionsränder, Präparatfragmentation, Komplikationen, Rezidive, Tumortyp, Krankheitsstadium und Größe zu bestimmen.
Ergebnisse: Die Gruppen waren hinsichtlich Alter, Geschlecht, Tumortyp, Krankheitsstadium und Größe vergleichbar. Das mittlere Follow-up betrug 37 Monate. Es fand sich kein Unterschied bei der Komplikationsrate zwischen den Gruppen (transanale endoskopische Mikrochirurgie 15% vs. traditionelle transanale Exzision 17%; p = 0,69). Die transanale endoskopische Mikrochirurgie erbrachte im Vergleich zur transanalen Exzision mit höherer Wahrscheinlichkeit tumorfreie Ränder (90% vs. 71%; p = 0,001) sowie ein nicht fragmentiertes Präparat (94% vs. 65%, p < 0,001). Nach der transanalen endoskopischen Mikrochirurgie traten weniger häufig Rezidive auf als nach einer traditionellen transanalen Exzision (5% vs. 27%; p = 0,004).
Schlussfolgerung: Die transanale endoskopische Mikrochirurgie ist die Methode der Wahl bei der lokalen Exzision rektaler Neoplasien.