Hintergrund
Der Untergang von Herzmuskelgewebe im Rahmen einer passageren Ischämie wird durch den anschließenden Reperfusionsschaden noch verstärkt. Kardioprotektive Techniken sollen zum einen das Ausmaß des durch die Ischämie induzierten Schadens verringern, zum anderen das Entstehen eines Reperfusionsschadens idealerweise völlig verhindern.
Ziel
Die vorliegende Arbeit fasst die bisherigen Ergebnisse der Forschung zusammen.
Material und Methode
Auf der Basis einer selektiven Literaturrecherche wird ein Überblick geboten.
Ergebnisse
Keine klinisch angewendete Technik erfüllt die oben genannten Voraussetzungen, sodass die Suche nach protektiven Substanzen fortgesetzt wird.
Schlussfolgerung
Speziell die myokardiale Konditionierung vor oder nach einer Ischämie kann durch diverse Stimuli erfolgen. Durch die Präkonditionierung, z. B. mit volatilen Anästhetika, gelang tierexperimentell der vielversprechende Nachweis zweier protektiver Zeitfenster. Bisher ist die Translation in die Klinik jedoch misslungen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Ein weiteres Ziel myokardialer Konditionierung ist das „adverse remodeling“: Hier kommt es infolge eines myokardialen Gewebsuntergangs zur Maladaption des Ventrikels, die letzten Endes in einen selbstunterhaltenden Prozess münden kann. So lange die Translation vielversprechender Ansätze in die Klinik jedoch weiter misslingt, bleibt neben den etablierten kardioprotektiven Mechanismen wie Hypothermie und Kardioplegie v. a. die Auswahl schonender, minimalinvasiver operativer Verfahren zum Schutz besonders gefährdeter Patienten.