Aggressive Tumortherapien bringen belastende Nebenwirkungen mit sich. Aus Sicht des Arztes werden sie anderes wahrgenommen als aus Sicht der Patientin. Die Wahrnehmung erfolgt aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln und muss zwangsläufig zu unterschiedlichen Bewertungen führen. Für Patientinnen stellt sich das Gefühl, krank zu sein, häufig erst durch diagnostische und therapeutische Interventionen und deren Nebenwirkungen ein. Sie sind spürbare, allgegenwärtige Belastungen über einen langen Zeitraum und beeinträchtigen die Lebensqualität in erheblichem Maße. Sie sind durchaus keine Nebensache, auch wenn im professionellen System und in der Forschung eher die harten Daten zählen. Nebenwirkungen können unterschiedlich ausgeprägt sein und unterschiedlich wahrgenommen werden. Sie berühren alle Lebensbereiche der Betroffenen, die vielfältiger Unterstützung bedürfen, um die Belastungen bewältigen zu können. In Ergänzung zum Fachwissen der professionellen Helfer ist das Erfahrungswissen der Selbsthilfe, dessen Wert im Bewusstsein des therapeutischen Teams noch nicht ausreichend verhaftet ist, sehr hilfreich. Mehr Kooperationsbereitschaft ist gefragt!