Der Begriff der primären, chronischen Osteomyelitis bezeichnet eine chronisch rezidivierende, nichteitrige Entzündung des Knochens unbekannter Ätiologie. Im maxillofazialen Bereich ist hauptsächlich der Unterkiefer betroffen. Je nach Alter des Patienten zu Erkrankungsbeginn wird ein „early onset“ oder „adult onset“ beschrieben. Der klinische Verlauf ist durch intermittierende Episoden mit schmerzhaften Schwellungen unterschiedlicher Intensität und Frequenz gekennzeichnet. Bei jungen Patienten und zu Beginn der Erkrankung ist die Symptomatik stärker ausgeprägt. Radiologisch zeigt sich ein typisches Bild mit einem charakteristischen Wechsel von radioluzenten und radioopaken Bereichen. Therapie der ersten Wahl ist eine Kombination aus chirurgischer Dekortikation und antibiotischer Behandlung. Alternativ werden mit Kortisonpräparaten und Bisphosphonaten gute Erfolge erzielt. Bei schweren Krankheitsverläufen oder mangelndem Therapieerfolg besteht zusätzlich die Möglichkeit, durch Anwendung der hyperbaren Sauerstofftherapie die Gewebeoxygenierung zu verbessern.