Eine Myokarditis, Perikarditis sowie ein Pleuraerguss als eine sekundär immunologische Reaktion infolge einer Meningokokken-Meningitis ist eine ausgesprochene Rarität, wenn man berücksichtigt, dass allein eine Meningokokken-Meningitis mit einer Morbidität von ca. 1,25 Erkrankungen auf 100000 Einwohner pro Jahr in Deutschland bereits ein seltenes Krankheitsbild darstellt. Eine kardiale Mitbeteiligung kann entweder primär infektiös-toxisch in der ersten oder sekundär immunologisch in der zweiten Woche nach Erkrankungsbeginn auftreten. In unserer Kasuistik konnten wir bei einem Patienten sechs Tage nach Ausbruch einer Meningokokken-Meningitis der Serogruppe B ohne Auftreten des Waterhouse-Friderichsen-Syndrom eine massive Myokardschwellung in Verbindung mit einem Perikarderguss nachweisen. Es kam zu mehrfachen Rezidiven, die therapeutisch schwer zu beeinflussen waren.