Der Kleine Beutenkäfer [=SHB], Aethina tumida Murray, kam ursprünglich nur in Afrika südlich der Sahara als Kolonieparasit bzw. Kommensale von Honigbienenvölkern, Apis mellifera, vor. Im Jahr 1996 wurde er jedoch in Nordamerika und 2001 in Australien eingeschleppt. An dieser Stelle veröffentlichen wir die ersten systematischen Daten über Koloniebefallszahlen auf der Basis von 226 Völkern an 31 Bienenständen in Südafrika, Australien, Florida und Australien. Dabei wurden zusätzlich verschiedene Faktoren aufgenommen, welche die Befallszahlen beeinflussen könnten. Innerhalb von Bienenvölkern wurde die Verteilung der SHB durch die Anwesenheit von Bienen beeinflusst, wobei sich in der Abwesenheit von Arbeiterinnen mehr SHB auf den Waben aufhielten. In Afrikanischen Kolonien wurden weniger SHB (0,1 %) im Brutnest gefunden als in Europäischen Völkern (14 %), was eventuell durch eine aggressivere Verteidigung des Brutnestes durch Afrikanische Arbeiterinnen begründet ist (Tab. II). Die Verteilung von SHB über die Kolonien eines Bienenstandes war signifikant verschieden von einer zufälligen Verteilung (Abb. 2). Allerdings wurde die Attraktivität einer Kolonie nicht durch deren Phänotypen beeinflusst (Größe, Menge an Brut, Pollen oder Honig; Abb. 3; Tab. III). Dies weist darauf hin, dass Kolonievolatile von SHB wahrscheinlich zur Orientierung jedoch nicht zur Diskriminierung zwischen Wirten genutzt werden. Bienenstände neben großen Honey Houses (Imkerschuppen im größeren Stil) zeigten erhöhte Befallszahlen, die wahrscheinlich durch dortige Massenreproduktion des Käfers verursacht wurden (Abb. 1; Tab. I). Regionen, in denen SHB mehr Schäden anrichten (Australien und Florida) wiesen höhere SHB-Populationszahlen auf (Tab. I). Unterschiede im Parasitendruck durch erhöhte SHB-Populationszahlen könnten daher für die höheren Völkerverluste in den entsprechenden Regionen mitverantwortlich sein. Folglich scheinen Methoden, welche die Käferpopulation innerhalb eines Bienenstandes reduzieren (z.B. das Entfernen von toten Völkern und ein sauberes Arbeiten) besonders wichtig für die erfolgreiche Kontrolle des Kleinen Beutenkäfers zu sein.