Festgestellt worden war, dass die fortlaufende Bestimmung natriuretischer Peptide (NPs), d. h. des NP vom B-Typ („B-type natriuretic peptide“, BNP) oder des aminoterminalern Fragments des BNP (NT-pro BNP), sinnvoll als Handlungsleitschiene eingesetzt werden könnten, um die Intensität der medikamentösen Therapie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz („chronic heart failure“, CHF) genauer anzupassen. Trotzdem bleibt eine beachtenswerte Verwirrung über die unterstellte Rolle der NP-geführten medikamentösen Anpassung als sinnvolle Strategie in diesem Rahmen. In der vorliegenden Übersichtsarbeit stellen die Autoren die wesentlichen randomisierten kontrollierten Studien („randomized controlled trials“, RCTs) kurz dar, die bisher hinsichtlich der NP-geführten Therapie bei CHF-Patienten durchgeführt wurden, und weisen auch auf einige noch ungelöste Fragen dabei hin. Insbesondere wird diskutiert, welcher NP-Plasmaspiegel als optimaler Zielwert angenommen werden sollte, außerdem wird über den möglichen Einfluss verschiedener Altersklassen auf die klinischen Endpunkte während der NP-geführten Therapie sowie die möglichen Vorteile und Grenzen für das kardiovaskuläre System diskutiert, die sich aus der funktionellen Aktivierung von NPs bei CHF-Patienten ergeben. Auch wenn die gepoolten Daten aus den bisher abgeschlossenen RCTs den Gesamteffekt einer leicht signifikanten Verbesserung des klinischen Verlaufs beim NP-geführten Ansatz zeigen, stellen die Autoren fest, dass einige relativ große Studien bleiben, bei denen keine signifikante klinische Verbesserung hinsichtlich Mortalität und Morbidität bei Einsatz der NP-geführten Strategie dokumentiert wurde. Daher sollten ihrer Meinung nach in Zukunft größere und besser durchgeführte Studien zu den ungelösten Fragen der NP-geführten Therapie organisiert werden.