Fragestellung
In früheren Studien wurden Schlafstörungen als generelle und häufige Beschwerden bei Tinnitus genannt. In dieser Pilot-Studie wird die Bedeutung des Tinnitus als Ursache der sekundären Insomnie untersucht.
Patienten und Methodik
Es wurden polysomnographische Schlafparameter von 10 Patienten mit chronischem unbehandeltem Tinnitus, die über Schlafstörungen klagten, mit denen von 20 Patienten mit primärer Insomnie und 20 gesunden Probanden verglichen. Psychometrische Befunde wurden durch eine Tinnitus-Beurteilungsskala, SF-A, PSQI und BDI erfasst.
Ergebnisse
Hinsichtlich der subjektiven Schlafeinschätzung ergab sich ein signifikant schlechterer Schlaf bei den Tinnitus-Patienten und Insomniepatienten gegenüber den gesunden Probanden. Die polysomnographischen Ableitungen ergaben bei den Tinnitus-Patienten ein schlechteres Schlafprofil im Vergleich zu den gesunden Probanden mit signifikant reduzierter Schlafeffizienz (P=0,049), reduzierter Schlafzeit (P=0,035), sowie erhöhtem Anteil an Wachperioden (P=0,016).
Schlussfolgerung
Tinnitus ist assoziiert mit subjektiven und objektiven Schlafstörungen; dies unterstreicht die Bedeutung von Schlafstörungen für das Gesamtbeschwerdebild dieser Patienten.