Einleitung
In vielen wissenschaftlichen Studien werden bovine Zähne als Äquivalent für humane Zähne verwendet. Das Ziel dieser In-vitro-Studie war der Vergleich der Randspalten von Metallbrackets an bovinem und humanem Zahnschmelz unter Thermocycling (TC).
Material und Methode
Fünfundzwanzig karies- und defektfreie Zähne pro Gruppe wurden extrahiert und in Chloramin-B (0,5%) gelagert. Nach 30-sekündiger Schmelzätzung (Phosphorsäure, 35%) wurde ein Metallbracket (Discovery®, Dentaurum, Ispringen, Deutschland) mit lichthärtendem Adhäsiv (Transbond™XT, 3M Unitek, Monrovia, CA, USA) nach Herstellerrichtlinien auf die Schmelzoberfläche geklebt. Nach 24 h Färbung in Methylenblau (0,5%) erfolgte eine lichtmikroskopische Untersuchung der zervikalen und inzisalen Bracketflächen auf Überschüsse, Verfärbungen und Randspalten (Grenzen Bracket/Adhäsiv, Adhäsiv/Schmelz). Nach TC (5000-mal, 5/55°C) erfolgte eine erneute Färbung und Auswertung.
Ergebnisse
Vor TC zeigten humane Zähne im Vergleich zu bovinen 3-mal weniger Randspalten (p<0,001). Nach TC fand sich eine relativ ähnliche Anzahl an Randspalten (p=0,180). Es zeigten sich die meisten Randspalten für humane (74%) und bovine (64%) Zähne an der Grenzfläche Adhäsiv/Schmelz. Nach horizontalem Schnitt durch die Bracketbasis war bei beiden Gruppen an beiden Grenzen keine Farbpenetration zu beobachten.
Schlussfolgerung
Direkt nach dem Kleben der Metallbrackets haben humane Zähne weniger Randspalten als bovine Zähne um die Bracketbasis herum. Jedoch waren die Randspalten im Bereich der Bracketbasis bei beiden Gruppen oberflächlich und führten zu keiner Farbpenetration in tiefere Schichten unterhalb der Bracketbasis.