Hintergrund
Untersuchung von Schlafgewohnheiten, Schlafproblemen und Verhaltensauffälligkeiten bei Schulkindern im Alter von 8–11 Jahren.
Material und Methoden
330 Volksschüler der 4. Klassen in Salzburg (Österreich; Alter im Mittel=9,52; Standardabweichung SD: 0,56; Spanne: 8–11 Jahre; 47,3% Mädchen) nahmen an einer Fragebogenuntersuchung (Selbstbeurteilungsfragebogen; 80 Items) zum Thema Schlafgewohnheiten, Schlafprobleme sowie Verhaltensauffälligkeiten teil.
Ergebnisse
Schulkinder von 8–11 Jahren schlafen sowohl an Schultagen als auch am Wochenende 10 h 13 min (Schultage: SD=47 min; Wochenende: SD=81 min). Mädchen schlafen am Wochenende signifikant länger als Jungen. Am häufigsten werden folgende Schlafprobleme beschrieben: ein trockener Mund (26,6%); eine verzögerte Einschlafdauer (>20 min; 21,9%); Weigerung, ins Bett zu gehen (20,3%); unruhige Beine (19,4%). Kinder, die sich oft oder häufig im Traum fürchten, berichten, dass sie vor dem Schlafengehen Fernsehen oder Computerspielen. Hinsichtlich der Tagesmüdigkeit geben 33,4% an, morgens nur schwer wach zu werden, und 28,5% kommen nur schwer aus dem Bett. Trotzdem sind die österreichischen Kinder im Vergleich zu anderen Nationalitäten tagsüber in der Schule (6,6%) und während der Hausaufgaben (4,8%) relativ selten müde. Sowohl Verhaltensauffälligkeiten (emotionale Probleme, Verhaltensprobleme, Hyperaktivität, Probleme mit Gleichaltrigen) als auch die Tagesmüdigkeit stehen in engem Zusammenhang mit Schlafproblemen: je deutlicher die Schlafproblematik, desto stärker sind sowohl die Verhaltensauffälligkeiten als auch die Tagesmüdigkeit ausgeprägt. Außerdem konnte gezeigt werden, dass Kinder, die ihr Bett mit einem Haustier teilen, schlechter schlafen.
Schlussfolgerung
Schlafprobleme werden von Salzburger Kindern im Alter von 8 bis 11 Jahren häufig beschrieben. Es besteht offensichtlich ein starker Zusammenhang zwischen Schlafproblemen und Verhaltensauffälligkeiten. Vorsorgeuntersuchungen sowie ggf. die Therapie von Schlafstörungen sollten deshalb in Zukunft für Schulkinder eingerichtet werden.