In diesem Beitrag, der ethnologische und soziologische Theorieansätze zusammenführt, wird am Beispiel ethnographischer Forschungsdaten aus dem subsaharischen Afrika (Sambia) nach dem Zusammenhang zwischen den lebensweltlichen Effekten pfingstlerischer Theologien, die den Heiligen Geist (pneuma) betreffen, und pfingstlerischen Modalitäten der Konstituierung translokaler Gemeinschaften gefragt. Diese Fokussierung erlaubt geläufige Beschreibungsmodelle religiöser Vergemeinschaftung zu hinterfragen und drei Modalitäten der Konstituierung soziospiritueller Gemeinschaft herauszuarbeiten: In der „Logistik des Geistes“ expandiert die pfingstlerische Gemeinschaft in der sozialräumlichen Logik eines Netzwerkes, denn das Raumverhalten des Heiligen Geistes verläuft hier parallel zum Raumverhalten seiner menschlichen Geistmedien; im Modus der „Selbstvervielfältigung“ des Heiligen Geistes ist die Form der Vergemeinschaftung durch eine Streuung charakterisiert, bei dem autonome Enklaven der Spiritualisierung miteinander in Beziehung stehen; der Modus der „Spirituellen Skalierung“ stellt eine spirituelle Durchdringung des Sozialraums dar, die durch expandierende und kontrahierende Gestaltwandel des Heiligen Geistes erwirkt wird und im entsprechenden Sozialraum einen totalitären Charakter hat.