Wir berichten über die kontinuierliche Überwachung der zerebralen Sauerstoffsättigung bei einem 18 Monate alten Mädchens nach Beinahe-Ertrinken und akuter respiratorischer Insuffizienz. Die Messungen, die mit Hilfe eines retrograden fiberoptischen Jugulariskatheter durchgeführt wurden, zeigten im Gegensatz zu den zentral-venösen und arteriellen Werten eine akut bedrohliche zerebrale Sauerstoffuntersättigung an. Nachdem konventionelle Therapiemaßnahmen zur Verbesserung der zerebralen Sauerstoffsättigung fehlschlugen konnte diese erst durch den Einsatz der extrakorporalen veno-venösen Membranoxygenierung (vv ECMO) erreicht werden. Das Mädchen wurde nach 7 Tagen extubiert und ohne neurologische Defekte nach 25 Tagen nach Hause entlassen. In Fällen von Beinahe-Ertrinken ist die kontinuierliche Messung der zerebralen Sauerstoffsättigung mittels eines retrograden fiberoptischen Jugulariskatheters ein wichtiges diagnostisches Instrument, um eine kritische Sauerstoffversorgung des Gehirns frühzeitig zu erfassen.